20090515

Drambuie Pursuit

Zum vierten Mal lud Drambuie (in Form von Team Spirits und Connaisseur Events in Deutschland) zum Drambuie Pursuit nach Schottland, genauer gesagt in die unglaublichen Highlands zwischen Inverness und der Isle of Skye ein um die legendäre Flucht von Bonny Prince Charles vor einigen hundert Jahren nachzuspielen. Der Legende nach flüchtete dieser vom Colloden Battle Ground nach der verlorenen Schlacht durch die Highlands und versteckte sich auf der Isle of Skye. Zum Dank für die Zuflucht schnenkte er seinem Gönner das Rezept für Drambuie nach dem der Likör noch heute hergestellt wird.
Nachdem sich im Januar das deutsche Bartender Team gefunden hatte, ging es vergangenen Freitag erst einmal nach London, wo sich alle Teams trafen, abends gemeinsam gegessen haben, und sich ein Teil danach noch ein paar Bars in London anschaute. Rene Förster musste leider kurzfristig absagen, und für ihn rückte Stephan Hinz nach, der uns einige hervorragende Bars in London zeigen konnte.
Am Samstag wurden wir dann in aller Frühe nach Inverness geflogen, wo wir uns nach kurzer Busfahrt mit den restlichen Teams aus Kanada und den Staaten am Colloden Battle Ground trafen. Eine kurze Führung über das Schlachtfeld, und durch das Museum, begleitet von vielen Dudelsäcken und neugierigen Blicken, wer denn wohl die gut 50 Menschen sind, die da alle in den gleichen Klamotten rumstolzierten, dann noch was gegessen, und es ging wieder in den Bus. Loch Ness, die ein oder andere Ruine im Eiltempo, und abends waren wir am Eilaen Donan Castle. Dort gabs nochmal was für den Magen (wieder kein Haggis wie Basti und ich leicht enttäuscht feststellten), und dann kamen die ersten Sicherheitseinweisungen für den nächsten Tag. Schnell noch mit Pfeil und Bogen die Startplatzierungen für den Sonntag rausgefunden, und ab ins Camp. Camp trifft es sehr schön. Ein schöner Platz direkt am Wasser. Einige Militärzelte mit Feldbett und Schlafsack, ein Barbeque, und ein Lagerfeuer mit Bier und Wasser für alle Teilnehmer. Die einen fanden es super. Zwei Kandidatinnen zogen es allerdings vor auf der Ladefläche des Materialtrucks zu nächtigen. Ob dies am matschigen Untergrund oder an ihren potentiellen Zeltmitbewohnern lag, sei mal dahingestellt.
Sonntag morgen 6:00 wecken. Fiese Uhrzeit. Schnell die benötigte Kleidung für den Tag sortiert, Sachen in den Teamwagen gepackt, und los gings auf die Isle of Skye zum Zap Cat Rennen. Leichtgewichtige Rennbote mit 50 PS Motoren, die quasi keinerlei Wasserverdränung haben, und deswegen gute 50Meilen pro Stunde erreichen. Ganz zu schweigen von den 3G die in Kurven erreicht werden können. Also gut festhalten, und geniessen. Sollte man Geschwindigkeit mögen genau das richtige.
Nachdem alle Ihre Runde gedreht hatten, ging es zu Fuss zur Ruine um die Drambuie Kiste abzuholen, die man dann bis ins Ziel tragen musste. Ich war derjenige von uns der laufen durfte. Eher mäßig erfolgreich, aber die Platzierung bis dahin verteidigt.
Wir wurden dann wieder zum Eilaen Donan Castle, wo wir Basti aus dem Teamwagen schmissen, und er Uphill Mountain Bike exerzieren durfte. Wir sind die gleiche Strecke mit dem Auto gefahren, und ich hätte für keinen Preis tauschen wollen. (Hab ich schon erwähnt, das ich in den nächsten Jahren keinerlei Bergaufstrecken mehr hochgetrieben werden möchte?) Im Stile einer echten Bergziege bewältigte er die 205 Höhenmeter auf 3,26 kilometer verteilt in wahnsinnigen 15 Minuten, und schickte die restlichen 3 dann zu Fuss weiter bergauf, wo wir auch nochmal 200m Höhenunterschied hinter und liessen. allerdings auf 1,6km. Also zum teil auf allen Vieren. Oben angekommen mussten wir über einen hyperventilierenden Kanadier klettern, und dann eine 15m Steilwand hoch, um uns auf der anderen Seite wieder abzuseilen, und den Berg wieder runterzulaufen. Wir hatten zwar den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein, aber die Tage zuvor hat es durchgehend geschüttet so dass "moorastiges Geläuf" ein sehr verniedlichender Begriff wird. Bleibt festzuhalten, das der Sommer in Schottland dieses Jahr an einem Sonntag war.
Zwischen den Events war immer eine kleine Pause im Teamwagen, in der man komplett runtergefahren ist, und ich die meiste Zeit gepennt habe. (Nur einer im Team wohl noch mehr).
Dann ging es zum Rafting. Kurze Einführung und schon waren wir auf dem Fluß. Alle mal unterm Boot durchtauchen (Schottisches Wasser ist schon frisch) und gegen den Strom paddeln, und dann war man eigentlich fertig, und konnte zum Downhill übergehen. Anfangs ne nette Strecke bergauf (nie wieder) und dann querfeldein wieder runter den Berg. Oft auch mehr Augen zu und durch, und ich war Gott sei Dank nicht der einzige der den Salto über den Lenker geprobt hat. Aber Stefan werden alle Schmerzen nachträglich versüßt. Und meine Blessuren schwinden auch langsam. Die nächste Station war dann Race Buggy fahren. Etwas abgekürzt, weil der Zeitplan langsam eng wurde, sind nur zwei Fahrer angetreten, und es war beinahe erholend im gesamten Tagesablauf. Die Pause zum letzten Stop wurde dann etwas lang, und ein deftiges Barbeque zwischendrin ist irgendwie auch keine perfekte Sportlernahrung. Außerdem gabs wieder kein Haggis. Dafür aber die erste Erkenntnis, das anscheinend in jedem Körperteil Muskeln stecken, die sich auf ihre eigene Art für Bewegung bedanken. Kurz vor Inverness wurden wir dann wieder ausgesetzt, um den Rest der Strecke mit Kanu und zu Fuss hinter uns zu bringen. Die eine Hälfte ging erstmal baden, die andere saß auch nicht perfekt im Kahn, aber kam vergleichsweise trocken wieder an Land. Schnell die Holzkiste geschnappt, und die letzten Meter ins Ziel gelaufen, wo wir dann vollkommen geplättet (ich) oder frierend (die Kenterer) ankamen, und mit unserer Platzierung gut leben konnten. Zumal das andere deutsche Team (vom Playboy) das ganze Ding gewonnen hat. Glückwunsch nochmal an dieser Stelle.
Siegerfoto, gratulieren, ein wenig quatschen, (eine rauchen), und dann ab ins Teamhotel, um sich für das Dinner fertig zu machen. Ein unglaubliches Landhotel erwartete uns, um den Drambuie Pursuit gebührend zu feiern. Leckere Cocktails (Drambuie + Ginger Beer kann ich da empfehlen), ein leckeres Buffet mit viel schottischem Lachs und ein Auftritt der "Red Hot Chili Pipers" rundeten den Abend ab, und entschädigte ein wenig für die Strapazen. Ich war dann aber kurz nach Mitternach auch ziemlich froh ins Bett zu dürfen.
Ach ja, Sean "Stiffler" William Scott gab noch eine kleine Ansprache, nachdem er sich tagsüber ein wenig geschont hatte. Ich glaub der ist n ganz cooler Typ, aber irgendwie ist dieses Celebrity-Ding nicht meins, also kein großes befassen damit.
Ein riesengroßes Dankeschön an Connaisseur und Drambuie (speziell Andrea und Christopher) für die Einladung nach Schottland. Es war ein wahnsinns Wochenende, und ich freu mich schon auf unser Nachtreffen in Frankfurt. Spätestens dann wird es hier auch noch ein paar Bilder zu letztem Sonntag geben.

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